Der Bandscheibenkern verliert mit zunehmendem Alter an Quellfähigkeit und Elastizität. Fortschreitende Fasereinrisse und die abnehmende Wandertendenz des Kernes geben die Erklärung dafür, dass der Häufigkeitsgipfel der Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfälle zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr besteht. Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle zeigen sehr unterschiedliche klinische Beschwerdebilder. Man unterscheidet die reine Lumbago und die Lumboischalgie mit ausstrahlenden Schmerzen in die unteren Extremitäten. Am Patienten prüft man, ob neurologische Defizite (Sensibilität, Motorik und Muskeleigenreflexe) entstanden sind. Solche Defizite lassen sich durch die elektromyographische (EMG) Untersuchung objektivieren. Als bildgebende Diagnostik stehen die Kernspintomographie und die Computertomographie zur Verfügung.
Die therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls umfassen zum einen ambulante Therapien in unserer Praxis und zum anderen qualifizierte Physiotherapie. In sehr seltenen Fällen ist auch eine operative Intervention angezeigt.
Übersicht über die unterschiedlichen Therapieformen:
- Physikalische Behandlung mit Wärme- oder Kältetherapie
- Fango
- Massage
- Extension
- Reizstromtherapie und Krankengymnastik inklusive mobilisierende Techniken
- Medikamentöse Therapien mit Tabletten und Schmerz-Infusionen
- Injektionstherapie z.B. an den Facettengelenken, Periduralanästhesie, sacrale Infiltration und Wurzelblockaden
- Ohr- und Körperakupunktur
- Magnetfeldtherapie
- Lumbalbandagen, Stützmieder- und Korsettversorgung, Schuhvorrichtungen und Einlagen
- Psychosomatische Betreuung
- Schmerzbewältigung
- Verhaltensregeln